Horizontalfräse – Praxistest
Heute fielen die ersten horizontalen Teile aus der Fräse, zunächst habe ich auf Reststücken geübt. Die Genauigkeit war bald ok, sodaß ich mich bald ans Original (Portalwangen für eine CNC-Fräse) traute.
ABER:
Das Produzieren ist nach wie vor mühsam und man muss in Mach3 beim händischen Fahren mit dem Handrad höllisch aufpassen, weil ich Z und Y in der Config absichtlich vertauschen musste. Der G-Code ist dann aber lässig!
Das Stirnseitenfräsen ist zwar jetzt möglich, doch war es anfangs noch zermürbend. Der chinesische Billigfräsmotor hat aus einem 5mm-Loch laut CAD ein 5.82mm gefräst, so stark unrund ist dieses Gerät. Gut, ich gebe es zu, der Fräser stand mehr als 60mm vorne raus, er hat nämlich eine Schneidenlänge von 40mm, weil in die Portalwange 29mm tiefe Löcher reinkommen. Klar ist dann deswegen das Eiern vorne an der Spitze stärker. Trotzdem hatte ich mich geirrt, als ich im letzten Beitrag geschrieben hatte, dass der Rundlauf auf 5/100mm ungenau ist. Ich hatte mich da anscheinend vermessen oder es war Wunschdenken von mir, denn er ist leider 12/100mm und das ist untragbar. Ich werde wohl in den nächsten Tagen das Teil auf die Drehmaschine spannen und ausschleifen müssen. Ich habe auch schon einen konkreten Verdacht. Der Konus dürfte stimmen (so in der Eile gemessen), innen aber in der hohlen Welle ist ein Distanzrohr, auf den die Spannzange draufdrückt, bevor sie sich satt in den Konus drücken kann. Wenn ich Glück habe und der Konus genau ist, schleife ich einfach ein Stück von diesem Distanzrohr weg. Heute hatte ich einfach nicht mehr die Ruhe für einen soliden Messaufbau des Puppitasters, vielleicht wirds am Wochenende besser .
Mit einem teuren Garant-Fräser aus VHM vom Hoffmann-Group-Onlineshop ging es dann wesentlich genauer, also sind auch die billigen Chinafräser (es war nur ein HSS) krumm wie eine Banane? Der Fräsmotor schafft (ich habe es mit so einem chinesischen Rotlichtlaser-Handsensor gemessen) 31.000 U/Min, die Drehmaschine schafft 2.000 U/Min, wenn ich die gegeneinander laufen lasse, wird es dann beim Ausschleifen richtig schnell.
Ich hoffe, das Ausschleifen gelingt mir, notfalls geht das Teil halt wie es ist in die Kleinanzeigen rein und eine Chinaspindel folgt nach – das wollte ich mir eigentlich ersparen, denn 2 FU und die vielen geschirmten Kabel sind auch nicht lustig. Oder ich kaufe mir eine Kress, den teuren Lärmmacher wollte ich eigentlich aber nicht.
Mal schauen, aber vorher noch ein Video für Euch, ich habe es nicht geschnitten, es ist so, wie es aus meinem Smartphone rausgefallen ist.
Hallo Heini,
nettes Feature!
Schau mal noch, bei ~2:10 sieht man, dass da irgendwas „hüpft“ !
Servus Wolfgang!
Ja, das ist mir auch aufgefallen. Das, was Du als Ruckeln siehst und empfindest, dürfte die Verwackelungskorrektur von Youtube sein. Am Originalvideo ist nichts zu sehen. In der Linken halte ich die Kamera, rechts die Spritzflasche, ein Kunststück 🙂
Moin Heini,
ich mache sowas ja andauernd und bohre (mit Spiralbohrer). Auf einer Längsmaschine würde ich auch längs arbeiten, also von vorne rein ins Werkstück – damit kannst Du auch längere Platten/Träger stirnseitig bearbeiten und einfach hinten überstehen lassen.
Hermann hat die seitliche Konstruktion ja für eine Quermaschine gebaut.
Habe zwar grad kein Bohrvideo parat, aber hier kann man sich das auch vorstellen: https://www.youtube.com/watch?v=829slkPZZpc
Gruss
Karl
Servus Karl!
Danke für Deine wichtige Ergänzung, das ist ja vor allem eine gute Anmerkung für die nachbauwilligen Leser, die Sache längsseits umzusetzen – da kann man viel Platz gewinnen. Bei mir und für meine bescheidenen Pläne selbst reichen die 630mm quer über die Fräse allemal (huch, oder doch nicht? Ich denke gerade an eine lange Platte für die Portalunterseite). Das Video von Dir mit dem Spindelausschleifen kenne ich natürlich und ich fürchte, das muss ich auch irgendwann einmal angehen. Leider ist mein Chinafräsmotor zu ungenau dafür, also muss ich mir noch was einfallen lassen. Es ist bei mir aber lediglich ein Hobby und wird ohnehin schon viel zu oft ein „Wettrennen“, das mich neben Beruf und Familie aufreibt. Somit muss ich hie und da mal kräftig auch zurückrudern.
Bohren statt Fräsen: Das wollte ich eigentlich auch, mein billiger Chinafräsmotor hat allerdings nur 6mm und 8mm Spannzangen. Da muss ich mir noch Adapter drehen. Deswegen hatte ich auch mit einem 4mm-Fräser, der einen 6mm-Schaft hat, fräsen müssen.
Gruss
Heini
Hallo Heini,
super Idee.
.. bin jetzt an der Planung / Konstruktion einer neuen Fräse.. meine Holzfräse hat Ihren Dienst super geleistet 🙂
Jetzt muss was größeres kommen.
Gruss
Jürgen ( ehm,. cnc-holzfräse)
Servus Jürgen!
Unglaublich, Dich gibts noch? 🙂 Die Idee stammt übrigens nicht von mir, wie so fast alles, stammt sie von Hermann Möderl. Man kann die Horizontaleinrichtung übrigens auch um 90 Grad gedreht bauen, damit sie mehr Verfahrweg hat (ich meine damit die Längsseite der Fräse).
Dein ehemaliges Projekt lebt ja weiter, wenn auch nicht mehr so elegant und sinnhaft wie früher, also etwas unrund (im RC-Forum haben die „Schreiners“ gerade ihre Prügel abgeholt).
Liebe Grüße
Heini