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EMS-Möderl P1, die Wiedergeburt

EMS-Möderl P1, die Wiedergeburt. Modellbauen mit CNC-Portalfräsen ist heutzutage „State of the Art“ und macht uns allen viel Freude. Jeder Modellbauer, der auf sich etwas hält, klappert schon längst den Markt ab, ob er etwas Geeignetes für sein Hobby, aber auch für sein manchmal etwas zu schmales Hobbybudget findet.

So halte ich es nahezu für eine Sensation, wie der findige und erfahrene Hermann Möderl wieder einmal den Markt mit einer preisgünstigen, aber auch sehr starken, völlig neuen Portalfräse aufmischt.

EMS-Möderl P1, die Wiedergeburt
P1 – neues Portal, Antrieb über selbstfahrende Mutter

Doch der Reihe nach. Mein CNC-Freund Franz Helmut aus der Steiermark hat mich heute aufmerksam gemacht, dass sich auf der Homepage von Mixware.de (Fa. EMS-Möderl) etwas sehr Interessantes anbahnt. Hermann Möderl hat ja schon vor einiger Zeit angekündigt, eine neue P1 rauszubringen. Nun dürfte es endlich Realität werden.

Damit dürfte er den Nerv der kaufwilligen und fräsbegeisterten Modellbauer hunderprozentig treffen. Denn allzu oft werden ja im Internet schludrige Klappergestelle zu überteuerten Preisen angeboten. Ja sogar einen Hersteller aus Österreich gibt es, der sich nicht geniert, die allererste P2 (wie sie der Hermann schon lange nicht mehr in dieser veralteten Form anbietet), nachzubauen und völlig überteuert zu verkaufen. Auch stimmen dort, wie auch bei den meisten anderen Nachbauern die Details nicht. Gespart wird oft sehr versteckt. Ungenaue Billig-Kugelgewindespindeln aus Weichstahl (eben nur ungenau, und kurze Lebensdauer), krachende, rostende einfache Führungen (oft nur Kugelbüchsen oder wenn Linearschienen, dann nur Chinaware).

Umso sensationeller, was Hermann da auf den Markt bringt.

Vermutlich ist er, der hoffnungslose Idealist, wieder einmal auch noch viel zu günstig, das wäre ja bei ihm nichts Neues?

EMS-Möderl P1, die Wiedergeburt
Portalbalken und Zahnriemenantrieb

Alleine schon das, was er für seine selbstfahrenden Antriebe verlangt, ist lediglich etwa ein Sechstel vom gängigen Marktpreis für diese Dinger. Dann auch noch Markenqualität, wohin das Auge sieht. Ob Neff-Spindeln, ob Schienen von TBI oder ähnlichen Marken, hochgenaue Zahnriemen in T3 und T5, Markenriemenräder anstatt China-Glump, massive Markenprofile mit überfrästen Flächen für die Linearführungsschienen, anstatt dieser klappernden, dünnen 45mm-Teile anderer Hersteller. Noch viel mehr an solchen Details mehr fallen mir auf, je länger ich seine „Geheimnisse“ ansehe. Geheimnisse schreibe ich deswegen unter Anführungszeichen, denn es sind ja wieder mal keine, so bereitwillig verrät uns Hermann Möderl jetzt schon die kleinsten Details, garniert mit Fotos. Vermutlich auch deswegen, weil er die Latte sowohl für die Konkurrenz als auch für die diversen Forenfräsenprojekte sehr hoch legt – nach dem Motto, „Kopieren und Nachbauen zu diesem Preis ausgeschlossen“.

Zur Konstruktion selbst könnt Ihr ja hier auf „CNC-Fräse EMS-P1“  alle Details selbst bestaunen. Einige Details möchte ich aber doch für Euch hier erwähnen:

Ein massiver, starker 90×90-Profilbalken als Fräsenportal, das gefällt mir sehr gut. Mutig, innovativ und vor allem noch nie dagewesen. Auch die beiden angetriebenen Muttern bei einer Fräse dieser Preisklasse sind eine ziemliche Sensation. Es werden dabei hochgenaue Zahnriemenantriebe verwendet, die erst durch Hermanns Vorbild schön langsam auch bei den Plagiateuren wie mich und Anderen salonfähig werden. Wohl noch immer ohne angetriebene Muttern, weil deren Herstellung die Fertigkeiten und das Können von uns Amateuren bei weitem übersteigen würden. Das ist wohl der Zahn der Zeit, der Kunde verlangt das und man ist damit „modern“. Es ist aber nicht nur modern, der Mehrwert ist einfach da.

EMS-Möderl P1, die Wiedergeburt
Selbstfahrender Antrieb (Kugelgewindemutter und Details)

Außerdem sind selbstfahrende Muttern auch mein höchstpersönlicher Wunschtraum – ganz ehrlich! Die Mehrkosten? Die dürfte Hermann Möderl vermutlich für Euch „schlucken“, um a) seinen legendären, unbändigen Ehrgeiz wenigstens halbwegs bändigen zu können, und b) den günstigen Preis der P1 halten zu können.

Natürlich ist es nicht so einfach, eine Fräse mit Zahnriemenantrieb und selbstfahrenden Kugelmuttern zu bauen. Auch das legt die Latte für die nachbauwilligen Hobbyisten wieder einmal höher, aber vor allem für die werte Konkurrenz wirds schwierig werden, diesen neuen Standard zu erreichen und ich glaube, die hat nun technisch gesehen wahrlich das Nachsehen. Die haben einfach nichts, was sie dagegenhalten können, für so gut halte ich das ausgeklügelte Konzept von P1, P2 und P3. Drei Fräsen, drei Größen, drei Preise, also für jeden etwas, wobei mir die Leute, die eine P3 wirklich brauchen, erst über den Weg laufen müssen. Ist ja schon die P2 DER „Nobelhobel“, der einen Mehrwert als Spaßmacher hat („als Mann gönnt man sich ja sonst nichts“).

Und – bitte glaubt nicht, dass für Euch die P1 nicht reichen würde. Ich selbst würde mir von den drei Fräsen auch die P1 kaufen. Warum? Die deckt in den ersten 10 Jahren eines Fräserlebens jeden erdenklichen Wunsch bis hin zu Fräsen von Stahl ab – wetten? Sie hat Dynamik wie „Sau“ und die Stabilität ist derart überdimensioniert, dass dem Fräser in 15– Aluflach fad wird. Wetten?

Klar werden auch Modellbauer einsehen müssen, dass sie um diesen Preis nie und nimmer eine gute Fräse selbst bauen werden können, auch eine (viel einfachere) und weniger gute Anbieter kommt da nie und nimmer mit.

Die Hobbybestimmung. Oder, wozu brauche ich eine Fräse?

Ja gut, manche bauen eine Fräse „um des Selbstbauens Willens“. Ein Modellbauer wird sich den Selbstbau wohl aber gut überlegen müssen, denn der rechnet sich einfach nicht. Die meisten möchten ja nicht monatelang oder sogar ein Jahr lang vorm CAD-PC sitzen, weitere 3 Monate Fräsen bauen, um dann eine buckelige, und auch doch etwas verplante „Krücke“ daheim zu haben. Denn Modellbauer bauen ja die Fräse nicht (so wie ich es damals tat) des Bauens Willen, sondern sie brauchen die Fräse für ihr eigenes Hobby, und zwar rasch, zuverlassig, sowie in guter Qualität.

Alleine schon vom Preis her
wird jeder Selbstbau
um Einiges teurer kommen

Deswegen glaube ich, dass die P1 sehr schnell DER Hit werden wird und EMS die Produktion noch mehr hochfahren wird müssen: Deswegen, weil Herr Möderl mit der neuen P1 die Auftragsbücher im heurigen Weihnachtsgeschäft recht rasch füllen wird.

EMS-Möderl P1, die Wiedergeburt
Zahnriemensteuerung
EMS-Möderl P1, die Wiedergeburt
neue ZX-Platte

Weitere Details

Was man im ersten Moment anzweifeln könnte, ist, dass die Wange nur einen einzigen Wagen hat. Doch das wird wohl problemlos sein, wenn man sieht, wie groß und schwer diese Wagen dimensioniert ist. Echt Hermann: Schlauer Fuchs halt, ein Praktiker und Theoretiker zugleich.

Für mich als eher biederen, wenig innovativen Fräser sind Zahnriemen so ein modernes „Teufelszeug“, wie es zu Peter Rosseggers Zeiten diese schwarzen Dampfrösser waren. Uff. Späne, Schmutz, spielbehaftet, all das würde mich zweifeln lassen und ich würde das nie und nimmer selbst, und vor allem richtig, so, dass es auch funktioniert, konstruieren wollen. Aber der Hermann weiß schon, was er tut. Es wird sicher funktionieren und ich glaube, der Käufer erhält damit ein echtes Sorglospaket zum einfachen Drauflosfräsen.

Mein Resumee

Der Preis ist heiß und das Teil ist fürs Arbeiten erfunden. Und, auch schön ist sie, ich finde sie wird mit dem neuen Portalbalken echt sexy.

Meinem CNC-Freund aber, dem Franz Helmut aus der Steiermark, wünsche ich, dass er nicht nur echt sexy damit arbeitet, sondern auch viel Spaß damit hat!

Details zur Fräse findet Ihr auf:
cnc-fraese-ems-p1-a
EMS-Möderl

10 Gedanken zu „EMS-Möderl P1, die Wiedergeburt

  • Ralf D

    Hallo zusammen,
    dazu muss ich unbedingt auch mal meinen Kommentar abgeben.
    Erst einmal ein grosses Lob an Hermann Möderl für seine Wissengabe auf seinen Seiten! Dazu muss ich auch sagen, dass ich Herrn Möderl persönlich nicht kenne und hoffe, wenn ich einmal in deiese Richtung fahre, dass ich Ihn persönlich kennenlernen lernen möchte.
    Im Jahre 2014 war ich auf der Suche nach einer Portalfräse und habe so einige Internetseiten durchgestöbert. Dabei gab es viele Selbstbauprojekte und auch viele Fertigfräsen. Dabei habe ich auch mal verglichen, was die Qualität und der Preis betrifft. Musste persönlich aber immer wieder feststellen, das ich wieder nach EMS Möderl gewechselt bin.

    Was wollte ich:
    1. Nichts fertiges kaufen, da mir der Selbstbau immer wieder spass macht. Der Kosten und Nutzen sei mal dahingestellt.
    2. Gute Qualität – Bin mit meinen Ergebnis sehr zufrieden.
    3. Günstige Maschine – Das war wohl nichts auch wenn man gut plant!
    4. Eine genaue Maschine – Da denke ich mal, da ist Herr Möderl besser.
    5. Aussehen der Portalfräse – Abgeschaut an Hermann’s P3.

    Ein grober Überblick:
    Von November 2014 bis Ende Dezember 2014 – Informationssammlung über eine Portalfräse.
    Von Januar 2015 bis Juli 2015 – Planung der Portalfräse. Dabei immer wieder die Informationen von Hermann’s Seiten studiert. Geplant wurde die Fräse mit Autodesk Inventor 2013, dass sich zu meinem Lieblingsprogramm herausgestellt hat. Mit diesem Programm arbeite ich schon etwas länger und bin damit sehr begeistert. Zwischenzeitlich bei der Planung einige Bauteile verworfen und neu geplant.
    Von August 2015 bis Februar 2016 – Herstellung der ersten Teile, die angefertigt werden konnten und weitere Planungen zwischendurch.
    Bis April 2016 – Fräse wurde fertiggestellt incl. der Steuerung, die ja auch noch zwischendurch geplant werden musste.
    Im Mai 2016 – Vertraut machen mit Mach3 und Filou NC16, Testlauf der Maschine und Vermessung, Einstellungen vornehmen.
    Ab Juni 2016 – Die ersten Testwerkstücke angefertigt (zuerst in Holz und dann in ALU). Einstellungen verändert.

    Fazit:
    Der Selbstbau – Sehr viel gelernt!
    Dauer – Zu lang, habe aber auch Zeit gehabt, denn es sollte ja nicht von heute auf morgen fertig werden. Habe aber auch nicht jeden Tag zeit gehabt für die Planung und Fertigstellung.
    Genauigkeit – Ich denke mal, dass ich damit in Zukunft zufrieden sein kann. Mit Sicherheit nicht ganz so genau wie die Maschinen von Hermann.
    Kosten – Wenn man alles zusammenrechnet, was man benötigt (Porto, unter anderem auch Einzelbestellungen, ein paar Fehlherstellungen durch ungeschick und somit unnötiger Materialverlust) ohne Steuerung, dann ist die P3 von Hermann Möderl günstiger.

    Würde ich wieder so eine Maschine bauen wollen oder etwas ähnliches?
    Ja! – Denn es macht ungeheuer Spass!

    Nun erst einmal ein paar Schlussworte
    Ein grosses Lob an Hermann Möderl, der sein Wissen auf seinen Seiten bereitstellt und so genau, dass man selbst mit diesen Informationen eine gute Portalfräse bauen kann. Unfassbar dieser Mann, den gibt es wirklich kein zweites mal!

    Ein grosses Lob auch an Heini Mandl, der seine Informationen, die sehr hilfreich waren und auch weiterhin sind und mir sehr geholfen haben.

    Schöne Grüße aus Korschenbroich
    Ralf D

  • Heini Mandl

    Servus Ralf!

    vielen Dank für dein ausführliches Statement. Wenn Du Lust hast, kannst Du mir gerne ein paar Eckdaten und Fotos Deiner Fräse schicken, dann erscheint das im Beitragsteil – aber nur, wenn Du das auch magst.

    Beste Grüße,
    Heini

  • Dave

    Guten Abend, wenn man sich mit Portalfräsen beschäftigt, komm man ja früher oder später zwangsläufig auf die Seite von Herrn Möderl. Ich habe die Entwicklung auch mit großem Interesse verfolgt. Deswegen hier eine kleine Anmerkung, Herr Möderl verwendet für seine Fräsen HTD (High Torque Drive) Zahnriemen und -Räder und keine mit Trapezprofil, diese empfiehlt er nur für Motoren mit 6 mm Wellen.
    Viele Grüße
    Dave

  • Hallo Heini.

    Vielen Dank für den tollen Bericht. Bin grade auf der Seite vom Hermann gewesen. Er macht die Produktion zum Jahresende 2017 dicht. Support wird es weiterhin geben, aber keine neuen Fräsen.

    Schade eigentlich.

    Lieben Gruß,
    Udo

  • Hallo Udo!

    Danke für Deine Nachricht. Leider halt eine Nachricht, an der man sieht, wie die Zeit vergeht. Hermann wird nicht jünger, ich auch nicht. Die jungen Wilden rücken nach. Auf der anderen Seite wünsche ich ihm mehr als alles Andere, dass er die zusätzliche Zeit geniessen kann, die er dann hoffentlich hat. Allerdings wird er nicht lange ruhig sitzen können, bis ihm was Neues einfällt 🙂

    Gruß, Heini

  • Lesen scheint eine „Kunst“ geworden zu sein..

    http://www.ems-moederl.de/

    Heini sieh lieber selber nach bevor du einen Post beantwortest !

    LG. von „Henry“ ;-:

  • Snert

    Hermann hatte seine Seite innerhalb kurzer Zeit angepasst.
    Als ich einen Tag geschaut hatte stand das wirklich so da.
    Den Tag drauf steht es da wie huete.

    Also haben beide recht 😉

  • Ja, bei mir war es auch so, ich dachte noch, dass ich mich so irren könnte? Aber wenn Du das sagst, bin ich mir auch sicher, dass es so war.

  • Jungs..überlegt doch mal !
    Warum zieht er mit der gesamten Produktion um..baut ne neue Halle? (nachdem er in der Heimat keine Baugenehmigung gekriegt hat..)
    Er mag 64 Lenze sein..hat aber Power hat er ohne Ende…seine Seitenumstellungen mögen sehr skuril wirken..aber wer jemals mit ihm gesprochen hat weiß das da noch etliches kommt. :-)) ( Bedenkt er macht alles alleine..)

    Hakt das Thema einfach ab..er wird uns noch lange erhalten bleiben..und das ist gut so! (Hält damit andere Anbieter auf Trab)

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