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Umbau einer Bernardo Profi 550WQ auf Frequenzumrichter – Teil 2

Fortsetzung des Artikels
Umbau einer Bernardo Profi 550WQ auf Frequenzumrichter – Teil 1

       Durcheinander (Small)

Relais (Small) Strippenkunde 01 (Small)
Dieser Sauhaufen wird angeblich einmal eine halbwegs sinnvolle und übersichtliche Verkabelung …

Hinterplatte offen (Small) Hinterplatte 03 (Small)
auch der Deckel an der Rückseite hat 4 neue Kabelöffnungen erhalten

FU an der Wand (Small) Relaisplatine unten (Small) Relais (Small)
Man sieht schon erste Ansätze. Die Anschlüsse am Relais habe ich verklebt, damit es keine „Kurzen“ geben kann. Die Löcher, um die Platine mit dem Relais an der Fräse befestigen zu können, hat Bernardo bzw. derer chinesische Papa sinnvollerweise ideal angebracht.

Schalter rot grün fertig 02 (Small) Fertig - Motorhaube offen 01 (Small)
Die Verkabelung wird langsam, aber sicher seriöser, einiges Unnützes von der vorherigen Teststellung kann verschwinden …

Fertig 02 (Small)
Endlich ist es fertig!

8 Gedanken zu „Umbau einer Bernardo Profi 550WQ auf Frequenzumrichter – Teil 2

  • Dieter

    Hallo Heini,

    so kenne ich dich von dem Forum „Zerspanungsbude“
    Danke für den Link zu deinem Blog!
    Sehr informativ was den Sicherheitsaspekt anbelangt.
    Was mir nicht ganz klar ist, ist das Kammrelais wo es drin hängt?
    Wenn das Relais an den Kontakten mit dem Netz 220V~ bzw. 380V~
    verbunden sein sollte, hast du drauf geachtet ob das von der Bauart her eines ist
    das gemeinhin in Waschmaschinen verbaut wird?
    Es ist wegen der Kriechstrecken….

    LG Dieter aka FräsGazelle

  • Heini

    Hallo Dieter!

    Es freut mich, daß Du hierher gefunden hast (die neueste Entwicklung des Threads in der Zerspanungsbude habe ich – ehrlich gesagt – heute noch nicht gelesen, mal schauen).

    Das Relais ist eines von 20 Stück aus der „alten Schachtel“ meines Schwiegervaters, max. Spannung 24V, und mit lötbarem Stecksockel – Marke weiß ich jetzt nicht. Wichtig ist, zu beachten, dass damit keine 230V geschaltet werden, sondern lediglich die Logikeingänge des FU. Dieser hat bei mir, soweit ich mich erinnere, dort eine eigene Stromversorgung dafür integriert, und zwar mit 24V. Also passiert nichts anderes, als daß das Relais, sobald ein Ausschalter „greift“, den Logikausgang des FU schaltet und diesen nicht wieder freigibt. Der FU selbst bleibt am Netz und muss auch immer bleiben. Wichtig ist es, dass man einen FU nicht mehrmals kurz hintereinander vom Netz nimmt und wieder anhängt. Das würden die eingebauten Lastkondensatoren nicht lange überleben. Deswegen liegt bei mir ja auch der Stromschalter (also die Netzversorgung des FU) am ehemaligen Ein-Aus-Schalter der Drehmaschine, lediglich die Drehbewegung ein/aus liegt auf den beiden neu eingebauten roten und grünen Buttons vorne.

    Ein anderer Weg, den manche Umbaukollegen diskutieren, ist, den FU im Notfall über den Notfall-Pilz vom Netz zu nehmen. Dafür spräche, dass ein verrückt spielender FU nichts mehr anstellen könnte. Für meine Begriffe ist dieser Weg aber der Schlechtere und auch von der Industrie wird er nicht empfohlen. Es wäre nämlich der Bremswiderstand auch inaktiv (bzw. wenn man keinen hat, die, wenn auch geringe Bremswirkung des FU selbst), weiters würde der FU recht bald Schaden erleiden, wenn man ihn bei Motor unter Last plötzlich stromlos schaltet. Selbst, wenn man sich dafür entschließen sollte, würde das nur für den Not-Aus-Pilz eine Lösung bedeuten und die Schaltung der anderen Ausschalter (Wechselradkastenschalter, Backenfutter-Schutzklappe, Ein-/Aus-Button) wären damit noch nicht gelöst.

    Im Wesentlichen gibt es zwei vorherrschende Szenarien:

    1.
    Der Maschinist hat einen Notfall, der FU ist aber nicht die Ursache und technisch in Ordnung. Hier ist die NOT-AUS-Lösung über den Logikgeingang ideal. Mir ist bisher kein Fall bekannt, wo ein FU zufällig genau in demselben Moment defekt geworden wäre bzw. so verrückt gespielt hätte, dass er genau dann den NOTAUS ignoriert hätte. Die Konstrukteure von FUs haben ja auch genau auf dieses Verhalten ein großes Augenmerk gelegt und eher schaltet ein FU ab, als dass er Volllast liefert.

    2.
    Der Maschinist hat keinen Notfall, aber der FU hat einen Störfall und lässt sich nicht mehr bedienen. In dieser Situation ist ja keine Gefährdung des Maschinisten vorhanden und er wird sinnvollerweise die Anlage durch dein Ausschalter stromlos machen.

    Ich hoffe, das war halbwegs verständlich erklärt. Selbst bin ich kein Elektronikfachmann unn gehe selbst immer zum Schwiegervater oder zum nahen Freund. Irgendwann wird das dann zu einem guten Halbwissen, mit dem Bewusstsein, dass Strom auch eine Gefahr darstellen kann.

  • Michael Droihn

    Hallo Heini,
    ich melde mich mal wieder und natürlich mit einer Frage.
    Ich hab auch Zuwachs bekommen, eine schöne Chinadrehe 330 x 1000.
    ich meine das nicht ironisch., das heist, ich bin sehr zufrieden.
    Nun will ich sie mit einen FU ausstatten, der und der Bremswiderstand ist schon da.
    nun ist mein Problem: Die Getrieberäder laufen in einem Ölbad , das leider etwas leckt und ich es deshalb in dieser Umbaumassnahme ausbauen will.
    Die Vorschubspindel und Gewindespindel will ich dann über Zahnriemen antreiben.
    Die entsprechenden Vorschübe sind ja immer je Umdrehung und das würde sich ja dann automatisch über die Wechselräder ergeben, denke ich jedenfalls.
    Leider hab ich noch in keinem Forum die Ausführung meiner Idee gefunden.
    Hast du mal was in dieser Richtung gehört?
    Wie machst du das denn bei deinem FU Antrieb?
    Hast du da das Getriebe auf einen festen Wert gesetzt, also nicht mehr schalten, und machst den Rest der Drehzahl mit dem FU?
    Bitte gib mal einen Tipp.
    Wenn du nichts dagegen hast bekommst du in den nächsten tagen mal eine Zeichnung meiner Portalfräse im DWG Format mit der Bitte um einen kurzen Kommentar.
    Ist an deiner Henriette gehalten mit einigen Verstärkungen.

    Viele Grüße

    Michael

  • Heini

    Hallo Daniel!

    1000mm Bettweite ist schon ein richtiges Kaliber, ich gratuliere Dir dazu!

    Deine Frage hast Du auch in der CNC-Ecke gestellt, ich habe aber noch nicht gesehen, dass jemand geantwortet hätte (oder ich habe es übersehen). Dort sitzen ja die „Experten“, entweder ist denen Deine Frage zu minder, oder sie wissen keine Antwort.

    Ob Du die Leit- und die Zugspindel dann über Zahnriemen antreiben kannst, ist schon ein ziemlicher Eingriff. Viel Rechnerei, um die richtigen Geschwindigkeiten zu bekommen (sonst werden die Gewinde ja unbrauchbar), und darüberhinaus willst Du ja auch Dein Umschaltgetriebe außer Betrieb setzen. Bei mir gibt es ja das nicht, sondern nur ein kleines Getriebe für die Leitspindelgeschwindigkeit (Stufen A, B, C). Die Geschwindigkeit des Backenfutters ist beim Original meiner Drehmaschine über einen Keilrimen geregelt. Selbst, wenn Du also Dein Schaltgetriebe „übergehst“ (entfernen wird ja kaum gehen), musst Du Dir den Kopf zerbrechen, wie Du im unteren Drehzahlbereich des Drehstrommotors mit eventuellen Problemem umgehst. Ein typischer Motor dreht sich mit etwa 1.540 Umdrehungen bei 50Hz. Mit einem Frequenzumrichter regelst Du den Bedarf individuell, also ich zB. von 3Hz bis 100Hz. Wenn also die Drehe im Originalzustand mit dem 50Hz-Motor auf der standardmässigen Keilriemenscheibe 1000u/min am Backenfutter bringt, komme ich über den FU dann bis auf etwa 60 Umdrehungen/Min am Backenfutter runter und bis auf 2000 Umdrehungen/min am Backenfutter rauf. 60 Umdrehungen am Backenfutter sind bei der standardmässigen Keilriemenstellung, umgerechnet auf die vermuteten 1540rpm des Motors dann etwa 92rpm des Motors. Ob Du damit noch genügend Kraft am Backenfutter hast, ist halt die Frage der Anwendung und des Materials, auch des FU (Vektorregelung) – ich habe damit jedenfalls schon meinen Rundling 160mm Ck45-Vergütungsstahl zerspant, ohne dass die Bernardo gemotzt hätte. Aber sicher ist, dass Dir Dein Motor verreckt, wenn Du da allzulange in einem Stück dranbleibst und Späne machst. Die Kühlung erfolgt ja mit einem Schaufelrad und das hat bei 92 rpm viel weniger Luftleistung als bei 1540rpm. (Zur Erklärung: RPM schreibe ich immer, wenn es der Motor ist, u/min, wenn ich das Backenfutter meine).

    Du könntest so, wie es manche Andere machen, einen PC-Lüfter ins Gehäuse reinschneiden, also Richtung Spänewanne. Ob das genügend kühlt, weiß ich leider nicht, ob es Späne reinzieht, weiß ich leider auch nicht – aber immerhin ist bei den Optimum dort wirklich eine Lüfteröffnung (bei meiner Bernardo nicht).

    Wenn Du noch langsamer drehen musst, also zB. mit 10-20 u/min am Backenfutter, sind auch die letzte Kraft und auch die Kühlung weg, also sollte man bei Dreharbeiten, die nicht gerade nur 1-2 Minuten, also länger, dauern, trotz Frequenzumrichter unbedingt den Keilriemen auf eine ganz kleine Stufe umlegen. Der Motor dreht dann wieder schnell und die Kühlung ist auch wieder da. Das wird bei Deiner Zahnriemenlösung dann ziemlich sicher nicht machbar.

    Mein Rat: Lass das Getriebe siffen, Du wirst merken, einmal jährlich ein wenig nachfüllen reicht völlig, womöglich hört es auch wieder auf. Meistens ist es übrigens (angeblich) der Rahmen vom Schauglas, der undicht ist. Ich meine, sogar irgendwo dazu eine „Umbauanleitung“ gelesen zu haben.

    Jedenfalls viel Spaß mit Deinem neuen Spielzeug!
    Gruß, Heini

  • Hallo Heini,

    Danke für Deine vielen Blog-Einträge. Ich schaue immer wieder mal vorbei, denn ich durchlaufe, vermutlich wie die meisten Neulinge, ähnliche Schritte.

    Du hast Deine Maschine ja bereits umgestellt, aber für zukünftige Projekte oder andere, die die Umstellung auf einen Frequenzumrichter gerade vor haben, habe ich einen Tip:

    Die Selbsthaltungsschaltung, die Du extern realisiert hast, unterstützen offenbar einige FUs auch nativ. In meinem Mitsubishi FR-D740 z.B. läßt sich diese Schaltung durch legen eines STOP-Signals auf eine der Klemmen und setzen des Parameters 250 auf den entsprechenden Wert ohne die Notwendigkeit eines externen Relais realisieren. In der deutschen Anleitung findet man die Punkte über den Suchbegriff „Selbsthaltung“ oder „STOP“

    Gruß

    Frank

  • Heini Mandl

    Danke für den guten Hinweis!
    Heini

  • Florian

    Hallo Heini,
    könntest Du den oben beschriebenen Beitrag in der Zerspanungsbude verlinken? Ich würde gerne lesen, was dort so diskutiert wurde. Han auch so einen Umbau vor mit und sammele erst mal Wissen an.

    Danke

    Gruß Florian

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