Mafia Aussenstelle Wien-Umgebung auf Schrottplatz-Beutetour
Heute machte sich die berühmt berüchtigte Mafia-Außenstelle Wien-Umgebung auf sommerliche Beutetour. Die ehrenwerten Männer waren Josef K, hier besser bekannt als User Josef, und ein Führungsmitglied mittlerer Ebene aus einem regionalen Bastelkonzern (ein Moderator). Ziel war zunächst die Hilde Eder in Tulln, die uns pünktlich um 09:30 Uhr das Tor öffnete (sie will nicht gerne fotografiert werden, ist aber eine absolut liebenswerte Frau, wo sich jederzeit ein Tratscherl ausgeht – im Bild ganz wenig, nur der Kopf, zu sehen).
Was man dort findet, habe ich ja schon früher einmal geschrieben, auch ist der Platz der urigste, den ich kenne (Berge, zwischen denen man geschickt durchturnen muss). Beute: kleine Alustäbe, Aluflach (dickere Stücke sind dort sehr selten), Stahlronden, ein Stück schönes Kupferblech (0,7mm) und allerlei Kleinzeug (z.B. Josefs neues (Stemmeisen). Den alten Doppel-V-Kompressor mit gefühlten 10 PS, weiter hinten im Gelände, musste ich leider stehen lassen, damit daheim alles ok bleibt (Haussegen, Lärmpegel, etc.) – das Wetter war um diese für Urlauber fast nächtliche Uhrzeit noch kühl, leicht dunstig, ideal also.
Anders dann auf dem Weg nach Hollabrunn, zu einem uns bisher unbekannten Beuteziel: Die Firma Brabenetz, eher bekannt als Holzbaumeister-Betrieb für Hallenbau, Dachstühle, mein Haus hat von dort beispielsweise das Dach, die Firma ist aber auch ein Metallhändler. Die Angst, dort von der Sonne getötet zu werden, war unbegründet. Das Hallentor in die angenehm kühle Stätte der Wunder war so groß, dass mehrere Autos nebeneinander reinpassen. Man sieht bereits am Stadel vis a vis, dass die Firma mitten in der City beheimatet sein dürfte.
Der Tipp zum Brabenetz kam übrigens von einem netten Kollegen, auch einem Josef (wo finde ich die immer alle bloss?), der Josef W. von schienendampf.com, der mich schon mal daheim besuchte, um gemeinsam mit mir Lokomotivräder zu bauen.
Alles, was Ihr auf den folgenden Fotos seht, ist dort käuflich zu erwerben. Zugeschnitten wird auch, man kann sogar drauf warten, eine eigene Flex mitzunehmen, ist unnötig und auch nicht erwünscht.
Die Reste-Ecke ist zwar klein, aber fein, pro Warenart steht dort ein kleiner Wühlcontainer. Leider aufgrund der Urlaubszeit waren alle eher ausnahmsweise leer, was die Dame aus dem Büro mit dem Hinweis „ansonsten das ganze Jahr über gut gefüllt“ bedauerte. Auch Josef W. schrieb mir damals Ähnliches:
„Hallo Heini,
soeben war ich in Hollabrunn bei der Fa Brabenetz und habe dort meine Messingabfälle hingebracht. ich habe gleich 30 kg Drehabfälle in verschiedenen Stärken mitgenommen. Flachmessing haben sie dort nicht, aber es liegen in den Boxen noch hunderte Kilo Rundmessing in verschiedenen Stärken.“
Es gibt dort also Messingronden, Edelstahl (dort nennen sie es Niro) in Fräsqualität (Rundlinge, Sechskant, Vierkant), die Kupferreste waren eher mau (Dachdeckers verbogene Warenreste, hie und da aber KupferROHR-Reste – zB. für die Dampfer interessant) eher beim Eingang gab es dann noch ein 5 Meter-Regal mit kleinen div. Stahlstücken, jeweils in Bastlerlustgrössen vom Feinsten: Z.B. Rundlinge von 3-50cm, Plattenreste von 3mm bis 20mm Dicke, Stangenmaterialreste, also so ähnlich wie im Vorzimmer vom Fixmetall, aber viel besser sortiert und viel mehr. Egal, alles was auf den Fotos ist, wird ja auch zugeschnitten, somit ist das ein Eldorado für echte Männer. Dann gibt es auch noch 2 bis 3 Reihen mit Baumarktartikeln wie Muttern, Schrauben etc, aber auch in Größen, wo jeder Baumarkt aussteigt. Z.B. Muttern M35, Beilagscheiben so groß wie Krakauer…
Sondersachen fand ich auch: ZB. ein Regal mit Automatenstahl-Ronden, ST52 war auch ganz gut vertreten.
Interessant ist auch, wie das Einkaufserlebnis abläuft. Man flaniert einfach überall unbegleitet durch die Hallen und was einem gefällt, kauft man. Keine Eingangskontrolle, kein Zutrittsverbot, nichts (anders also als bei Schiekmetall oder Fixmetall). Vertrauen an jeder Ecke. Der Platzwart ist kompetent, nett und schnell. Selbstverständlich gibt es auch eine Kundenwaschgelegenheit für die dann doch schmutzigen Hände.
Eine Überraschung waren dann die Preise:
Wir haben fürs Kg Baustahl € 1,99 bezahlt, fürs Kg Messingreste etwa € 1,00, für die Edelstahlreste € 0,72/kg. Bei größeren Mengen kann man Rabatte bekommen, meinte die Dame, die dann kassierte. So, jetzt lassen wir Bilder sprechen!