Henriette-CNC

Berichte über meine Selbstbau-Portalfräse, meine Bernardo Drehmaschine und allerlei Basteleien

(01) CNC-Fräse bauen(02) Anleitungen

Mach3-Oberfläche auf deutsch

SCHMIDT-SCREEN – von Manfred Schmidt
Eine beachtenswerte Erfolgsstory

schmidtscreen (Mobile)

(www.machschmidt.de)

Ja, auch ich liebe Mach3 von Artsoft – vor dem Kauf habe ich es aber gehasst. “Das ist ja auf Englisch” und “die Bildschirmoberfläche gefällt mir ja gar nicht” dachte ich damals. Artsoft, der Hersteller aus Kanada (übrigens ist das mein Heimatland und meine Geburtsstätte) hat zwar ein riesiges Handbuch auf Englisch herausgegeben, aber das kann ich trotz einwandfreiem Englisch nicht gut lesen – es nervt mich halt.

In der Not fand ich Abhilfe in der Gratisoberfläche von C. Selig. Weil mir die Möglichkeiten dort zu Wenige waren, war ich bald ziemlich unzufrieden und ich wollte die teure und inzwischen schwierig erhältliche Screen von Wolfram Szentiks (damals “Mach3-CNC-Steuerung”) kaufen. Gott-Sei-Dank hatte ich damals aber vorher die “Schmidtscreen” entdeckt. Anfang 2012 war ich einer der ersten Kunden der damals noch jungen Mach3-Oberfläche,  inzwischen ist dieses Produkte gewachsen – die aktuelle Release trägt die Bezeichnung v112o. Der Preis ist aber immer noch “heiss”, diese Oberfläche kostet einen Bruchteil (etwa 1/8) der beiden anderen erhältlichen deutschen Mach3-Screens. Einige Beispiele, die mir den Umgang mit Mach3 erleichtern:

  • Einbindung einer Kamera zur Werkstückvermessung: Ich hatte Manfred Schmidt damals ersucht, so etwas zu programmieren. Meine Endoskopkamera funktionierte zwar sehr gut, ich hatte aber keine Möglichkeit, sie in Mach3 vernünftig einzusetzen. Insbesondere gibt es in keiner einzigen anderen Mach3-Screen die Möglichkeit, eine Versatzfahrt (also den Offset zwischen Fadenkreuz und Fräsermittelpunkt) direkt aus Mach3 heraus zu starten. Herr Schmidt hat meine Wünsche nicht nur sofort umgesetzt, sondern auch das Dietz-Kamera-Plugin, ein hervorragendes Kamera-Addon (Freeware) eingebaut.
  • Interessante Präzisionsreferenzfahrt, z.B. werden hier die Softlimits vorher aus und danach wieder eingeschaltet – kann das sonst noch eine Mach3-Screen?
  • Mehrere Mach3-Funktionen wurden übersichtlicher gestaltet, angenehm ist, dass nützliche Sachen auf der Mach3-Hauptseite zu finden sind, anstatt irgendwo in einem Menü versteckt zu sein (zB. die Mikroschritt-Funktion)
  • Drei Default-Jog-Geschwindigkeiten, die vom Anwender als Vorwahl eingegeben und per Mausklick (oder Handrad) aufgerufen rasch werden können.
  • Die Werkzeuglängenmessung wurde erweitert um eine einfache Werkstückmessung. Das heisst, man kann den WZLS (WerkSTÜCK-Längensensor) nicht nur als WerkZEUGlängensensor (fix auf der Aufspannfläche montiert) verwenden, sondern man kann diesen Sensor auch direkt aufs Werkstück stellen und sich so das Ankratzen ersparen. Seit der letzten Release (“o”) gibt es fürs Abnullen von Z dafür zwei Buttons anstatt nur einem.
  • “Freifahren nach Referenzfahrt”. Das Original Mach3 hat einen hinlänglich bekannten Fehler: Nämlich, dass ein Crash erfolgt, wenn man Override aktiviert hat und versehentlich eine zweite Referenzfahrt auslöst – mit der neuen Funktion tappt man nicht mehr in diese Falle.
  • Spiegelungen des Werkstückes in jedem beliebigen Winkel gehen am Hauptbildschirm auf Tastendruck.
  • Seit Release v112i gibt es auch einen Tag-Modus, die helle Oberfläche gefällt mir besser als der ursprüngliche, schwarze Hintergrund.
  • Angenehmer Support:  Ich fand bis heute für jede Kleinigkeit Rücksicht und Entgegenkommen. Dieses Eingehen auf Userwünsche ist es, was Herrn Schmidt so auszeichnet.

Manfred Schmidt erinnert mich an den bekannten Spruch:

Alle sagen, das geht ja nicht,
aber dann kommt einer,
der weiß das nicht und macht es einfach

Ich wünsche dem Programmierer mit seiner genialen Oberfläche weiterhin viel Erfolg.