Henriette-CNC

Berichte über meine Selbstbau-Portalfräse, meine Bernardo Drehmaschine und allerlei Basteleien

(01) CNC-Fräse bauenAlles anzeigen

Verkabelungsarbeit

Die Beitragsdichte bei meinem Baubericht ist jetzt naturgemäss dünner geworden, die Verkabelungsarbeit ist ja eher ein uninteressantes Thema und viel Kleinarbeit, von der man aber wenig sieht. Trotzdem möchte ich Euch einen Zwischenbericht geben, damir Ihr seht, dass es weitergeht.

Die 3 Steppermotoren und Rutschkupplungen sind montiert, eingestellt und verkabelt. Sehr gut gefiel mir, wie ein anderer Fräsenbauer (microcopters) seine Lappkabel mit den Steppern verbunden hat und ich habe es deswegen genauso gemacht. Ein Stück Geflechtsschlauch vom Conrad, an beiden Enden ein Schrumpfschlauch, und schon schaut das sehr ordentlich aus. Mir gefallen nämlich diverse Fräsen, wo auf jeder Achse Verteilerdosen sitzen, gar nicht. Ein Tipp für Nachbauer: Leider dauerte es bei mir länger, bis ich im Warensortiment den gewünschten Geflechtsschlauch fand, denn ohne diesen speziellen Namen kann man dieses Produkt nirgendwo finden.

Die Frässpindel ist ebenfalls bereits verkabelt, der chinesische Stecker ohne Erdung war eine Herausforderung. Den konnte ich letztendlich nur mit der Lupe ordnungsgemäss löten (ich verwende anstatt der Lupe allerdings eine Supermarkt-“Sehhilfe” mit 3 Dioptrien). Wichtig war mir, dass eine zufriedenstellende Erdung dazukommt, denn die den Chinesen vorgesehene Erdung über die Abschirmung ist wenig ausreichend und auch ziemlich unmöglich sauber zu kabeln (die Entfernung im Steckerinnenleben zu den drei stromführenden Leitern beträgt lediglich etwa 3mm und die Zugentlastung wird dann noch fraglicher, als sie ohnehin schon ist) . Die Erdungsleitung der Frässpindel würde neben dem Ölflex-Lappkabel die Fräse optisch überladen und auch eine unnötige zusätzliche Fehlerquelle bilden (viele Kabel werden schnell unübersichtlich und vor allem Wackelkontakt-anfällig), umso besser macht sich deswegen hier der erwähnte Geflechtsschlauch – da sind jetzt beide Kabel drinnen versteckt. Die Schleppketten, finde ich, machen sich wie bei allen Fräsen optisch recht nett. Sie sind aber noch unfertig, bis alle Endschalter drinnen sind, mache ich dann an den Enden die Kabelbinder an, damit kein Eigenleben entsteht.

Verkabelungsarbeit 01

Verkabelungsarbeit 02

 Alle Erdungen sind inzwischen zentral im Steuerungsgehäuse zusammengefasst. Die Endschalter Z und Y sind seit heute fertig verkabelt, die X-Achse kommt morgen dran. Der NotAus-Schalter ist auch schon an die Steuerung angeschlossen. Er bleibt übrigens, wo er ist, er ist für mich sehr gut erreichbar und die Portalbewegungen beim Fräsen sind sehr kurz und damit überschaubar – es gibt derzeit keinen besseren Platz, also bin ich damit einstweilen zufrieden. Ein 5-metriger Staubsaugerschlauch für meine Staubabsauganlage ist bestellt (Ebay), ebenso 200 Stück M6-Einschlagmuttern. Damit wird meine Preßspan-Grundplatte (die liegt allerdings noch gut geschützt am Kasten oben) rastermässig versehen, damit kann ich dann an beliebigen Stellen meine Spannspratzen anbringen. Der Frequenzumrichter (“FU”) ist an die Wand gedübelt und an die Steuerung angeschlossen, Wolfgangs (User Karamo) Kritik, das Drehpoti verkehrt herum angeschlossen zu haben (“schneller drehen” sollte nicht nach links erfolgen) habe ich beherzigt und korrigiert. Es zeigt sich immer mehr, dass eine gute Abschirmung die halbe Miete ist. Wenn ich den FU einschalte und die Drehzahl raufregle, verwandelt sich der Radioempfang in der Werkstätte von selber immer mehr zu einem Rauschen… Mal schauen, was Frauchens TV-Ecke dazu sagt, und die Nachbarn, notfalls bekommt der FU ein Stahlgittergehäuse verpasst.

Morgen kommt die Wasserkühlung in die Endphase – ich werde destilliertes Wasser mit 10% Kühlerfrostschutz (nicht, weil es kalt ist, sondern wegender Konservierung des Wassers) dazugeben, ebenso blaue Schultinte, damit ich Luftblasen besser finden kann.

Ich kann es kaum erwarten, die ersten Brötchen mit der Fräse zu backen, obwohl mir bewusst ist, dass ich wohl einige Kilometer ohne Fräswerkzeug fahren werde, alleine schon, um die Schaltertests, die Einstellungstests, etc. zu fahren. Danach erst möchte ich zaghafte Versuche in Styrodur machen, ehe ich mich ans Holz wage.

Inzwischen ist mein letztes Kabel, es war die Haupterdung der Fräse, im Steuerungskasten fertiggestellt worden. Dazu ein wenig Kabel-Management, damit es nicht wie ein Sauhaufen ausschaut. Morgen oder Sonntag übersiedelt der Steuerungs-PC in die Werkstatt und ich werde erste Testfahrten machen. Endschalter, NotAus, Z-Null, Sicheres Z, etc. gehören mit allen Eventualitäten getestet, damit ich anfangs keinen Bruch baue. Bin schon gespannt, ob die Schrittmotoren passen, die meisten Fräsenbauer haben ja anfangs damit viele Probleme. Allerdings sind das meistens Leute, die den TB6560 in der Steuerung haben (siehe Heise-Test) – da geht Mach3 schlecht damit. Falls das so funzt, wie damals heroben am Schreibtisch, gibt es morgen eine Flasche Sekt zur Taufe.

Den FU habe ich inzwischen schon getestet. Das Handy geht, meine Keller-Stereoanlage hat zusätzlich 3m mit 1,5mm Litze als Antennenverlängerung bekommen, geht auch. Im Erdgeschoss sind keinerlei Störungen. Hoffen wir, dass Nachbar ein sauberes Bild hat?