Henriette-CNC

Berichte über meine Selbstbau-Portalfräse, meine Bernardo Drehmaschine und allerlei Basteleien

(50) Drehmaschine

Späneschutz und Leitspindel ausbauen

Meine Drehmaschine hat einige tolle Gimmicks, die ich nicht missen möchte. Doch der sonst so tolle Späneschutz auf der Leitspindel (eine Blechfeder) bewirkt, dass ich meinen Bettschlitten nicht zur Gänze Richtung Spindelgehäuse fahren kann. Normalerweise stört das nicht, weil ja ohnehin ein Backenfutter auf die Spindelachse geschraubt ist, aber bei meinem Vorhaben, einen Futterflansch für das neue Vierbackenfutter zu drehen, werde ich das Halbzeug direkt an der Spindelachse befestigen und überdrehen. Um, wie schon gesagt, mit dem Drehmeissel bis dorthin zu kommen, musste der Späneschutz raus. Den auszubauen, ist keine Hexerei, obwohl man die Leitspindel demontieren muss. Um zu zeigen, wie das bei einer Bernardo 550WQ aufgebaut ist, habe ich ein paar Fotos davon gemacht.

1. Aufspreizen des Späneschutzes (schwarze Feder):  01 Feder mit Gabelschlüssel spreitzen (Medium)

2. Scherstift mit einem “Durchschlag” rausklopfen und für nachher aufbewahren (bei mir nicht, der ging sehr schwer raus, besteht jetzt aus 2 Teilen und ich muss mir einen neuen drehen). Bitte nicht mit dem anderen (ein wenig dickeren) Scherstift auf der Seite des Getriebekastens verwechseln, sonst habt Ihr ein Problem:

02 Scherstift (Medium)

3. So schaut das Ende der Leitspindel aus, wenn es herausgezogen ist. Die Spindel sitzt ziemlich fest in der Hülse und das Herausziehen geht ein wenig schwer. Ein wenig Sonax, 10 Minuten warten, und dann mit dem dicken Schraubendreher rausschieben, ging letztendlich hervorragend:

04 Leitspindel aus Hülse gezogen (Medium)

4. Auf der anderen Seite des Bettes das Lagergehäuse abschrauben. Vorher die beiden Passstifte rausziehen. Sie haben ein Innengewinde, man muss lediglich eine Schraube reindrehen, dann kann man an dieser mit einer Zange die Stifte rausziehen. Diese Gewinde werden vermutlich auch für die Montage von Anbaumeßschiebern geeignet sein? Das Kugellager ist vorgespannt und man kann es so lassen. Ich allerdings war ein wenig neugierig und habe es geöffnet, auch, um Euch das Bild vom Innenleben zu zeigen:

03 Lagergehäuse (Medium)

die beiden Passstifte mit Innengewinde:05a Passstift (Medium)

5. Falls Ihr das Lagergehäuse unbedingt auch öffnen wollt, solltet Ihr wissen, wie man es nachher wieder montiert und richtig einstellt (auch braucht Ihr dazu das richtige Werkzeug für die beiden Kontermuttern, “Hakenschlüssel”):

05 Lagergehäuse offen (Medium)

6. Die Leitspindel wird anschliessend ganz einfach in Richtung Reitstock rausgezogen. Am Bild ist noch die schwarze Spänefeder montiert. Die geht ganz einfach abzumontieren, indem man deren beiden Deckel am jeweiligen Ende abschraubt:06 Leitspindel ausgebaut (Medium)

7. Jetzt ist sie abmontiert. Die schwarze Schale rechts ist abmontiert und liegt schon daneben, die schwarze Schale links steckt noch in der Feder:

07 Leitspindel und auch Feder ausgebaut (Medium)

8. Alles wieder zusammengebaut (in umgekehrter Reihenfolge) – die Leitspindel muss lediglich durchgesteckt werden und wieder in der Hülse mittels Scherstift fixiert werden. Beachtet aber bitte bereits beim Zerlegen, wo oben und unten ist, damit der Scherstift auch schön reingeht:

 08 Fertig (Medium)

9. FERTIG!
Das gewünschte Ziel ist erreicht, der Drehmeissel kann jetzt ganz nach links gekurbelt werden:

09 Jetzt passt es (Medium)