Henriette-CNC

Berichte über meine Selbstbau-Portalfräse, meine Bernardo Drehmaschine und allerlei Basteleien

(02) Anleitungen(61) Werkzeug(99) AllerleiAlles anzeigen

Isopropanol in der Werkstatt

Heute ein kleiner Hinweis zu Isopropanol (“IPA”).

Isopropanol ist eigentlich ein Handelsname und besteht aus ungefähr 99%igem 2-Propanol, einem einwertigen Alkohol. Für mich ist Isopropanol der ideale Fettlöser, Reiniger und auch als Desinfektionsmittel verwende ich es. Alte Klebeetiketten, Rückstände von Klebstoffen, etc. gehen damit ebenfalls sehr gut zu lösen. Man kann damit auch sehr gut verstopfte Tintenstrahldrucker reinigen (die sogenannten “Reinigungspatronen” beinhalten gerne Isopropanol, das kann man aber mit einer Injektionsnadel selbst machen, das Internet ist voll mit Anleitungen dazu). Auf meinem 3D-Drucker entferne ich erfolgreich Finger-Tapser, Fettflecken und anderen unsichtbaren Mist von meiner Heizbettplatte aus Glas. Bevor ich etwas klebe, egal ob mit Uhu, Pattex oder mit Superkleber, reinige ich die Klebeflächen vorher ebenfalls mit Isopropanol und die Ergebnisse sind beeindruckend.

Isopropanol
Isopropanol

SICHERHEITSHINWEIS:

Bitte achtet darauf, dass IPA explosiv und brandgefährdend ist, wie zB. auch Aceton, Nitroverdünnung, Waschbenzin, etc.,. Was das Einatmen betrifft, ist es wie die anderen erwähnten Mittel, daher bitte beim Arbeiten immer für gute Lüftung sorgen, oder sparsam damit umgehen :-). Vollständigkeitshalber: Orale Einnahme führt zu Vergiftungen (no na) und vom Hauptkontakt wird wie bei all diesen Mitteln auch abgeraten, obwohl es gerade auf der Haut zur Desinfektion (kutane Anwendung) vor Spritzen verwendet wird.

Dazu sage ich meine persönliche Meinung:

Wir haben heutzutage schon mehr Sicherheitshinweise als intelligente Menschen, daher bitte die Kirche im Dorf lassen und sich selbst eine Meinung bilden. Denn, wer will das schon trinken, oder sich mit Aceton, Nitroverdünnung einreiben?

 

Isopropanol
Isopropanol

Zu kaufen gibt es Isopropanol vor Ort nur sehr selten und wenn, dann sehr teuer in Apotheken (in Österreich wollen die das nicht verkaufen, sagte mir eine Apothekerin direkt ins Gesicht, denn die wollen ja an den 300ml-Fläschen verdienen), das Lacke- und Lösungsmittelsortiment von Drogerien gab es nur bis in die Achtzigerjahre, seither haben die nur mehr Parfüms und Spielzeug. Wo kauft man, also, no na, wie halt fast immer, supergünstig auf Ebay oder Amazon.  Ich zahlte zB. für sechs 1-Liter-Kunststoff-Flaschen € 18,50, zuzüglich Versand. Einige Beispiele, was auf Ebay zu gefunden werden kann, seht ihr hier, aber, wie schon geschrieben, auch auf Amazon wird man, z.B. hier fündig (geringfügig teurer).

Jetzt noch meine Meinung, warum sich der Kauf grösserer Mengen immer rentiert (abgesehen davon, dass der Grundpreis mit der Menge rapide abnimmt): Macht Euch doch damit Eure persönliche, individuelle Händedesinfektion selbst! Wie geht das:

Die üblichen Markennamen aus der Apotheke, “Sterilium”, “Dodesept”, etc., also die marktüblichen Händedesinfektionsmittel gegen Bakterien, Hefepilze und Viren, bestehen überwiegend aus Isopropanol, etwas weniger Ethanol, dann noch aus ca. 30% aqua destilata und div. minimalen rückfettenden Zusätzen zur Hautpflege. Allerdings sind diese Dinger viel zu teuer (300ml ca. 8 Euro?). Ich mache es umgekehrt, ich mische aus meinen Großgebinden 70%ige Lösungen (70% IPA und 30% destilliertes Wasser) in kleine Handtäschchen-Flaschen ab und habe somit für die ganze Familie Händedesinfektion “für lau”.

Der Anteil an destilliertem Wasser ist für die Handdesinfektion wichtig, weil die Desinfektionswirkung besser ist – bei den “99,9”%-Konzentrationen der Kaufgebinde geht das nicht so gut.

Achja: Es wäre interessant, ob eine 70/30- Lösung oder der 99%ige-Inhalt für unsere Werkstattarbeiten besser funktioniert. Ich denke, das werde ich demnächst mal ausprobieren…