Henriette-CNC

Berichte über meine Selbstbau-Portalfräse, meine Bernardo Drehmaschine und allerlei Basteleien

(01) CNC-Fräse bauen

Gehäusebau für Steuerung

Da meine Fräse bald ein Gehäuse für Steuerung braucht, hatte ich mehrere Möglichkeiten:

•  Ein fertiges Gehäuse kaufen
•  Ein Gehäuse selbst bauen
•  Ein altes PC Gehäuse ermorden und dann umgestalten

– Variante 1 scheidet aus, weil ich generell immer lieber alles selbst baue
– Variante 2 scheidet aus, weil schon das Rohmaterial teurer käme als Variante 1, ausserdem läuft meine Fräse ja noch nicht und die vielen Aussparungen rausbohren und feilen wird nicht genauso schön, wie gefräst. Bleibt Variante 3, die kostet nichts und wenn ich nicht zufrieden sein sollte, lerne ich wenigstens wieder dazu.

Gehäusebau 01

Gehäusebau 03

Gehäusebau 02

Zunächst einmal musste die Vorderwand des PC (Laufwerke, Designplastik, etc.) ab und alles raus, was unnötig ist. Meistens waren das Punktschweissungen, die leicht wegzumeisseln sind. Nun kamen die ersten Ausschnitte rein. Vorne ein grosses Loch für die 230V-Steckdosen, dann das Loch für den 80x80mm-Lüfter, hinten musste das alte Netzteil dran glauben, nur die Gitterrückseite brauchte ich noch. Anstatt dem 230V-Kaltgerätestecker des Netzteils kam ein besserer von pollin.de rein, und zwar mit einem Netzfilter um billige € 1,95. Ein bisschen Feilen, und schon stimmt der Ausschnitt. Wenn man genau schaut, sieht man, dass ich am mittleren Slotblech bereits die Zugentlastung für die Niedervoltkabel angeschraubt habe – alle diese Kabel (Stepper, Endschalter, Not-Aus, etc.) werden galvanisch verkabelt, daher Zugentlastung. Das Loch für die Kabel ist bereits vorhanden (fehlende Slotbleche).

 Gehäusebau 04

Gehäusebau 05

 Die künftigen Innereien habe ich auch schon vorbereitet, man sieht den grossen 48V-Trafo für die Stepper, daneben den kleineren 24V-Trafo “für alle Fälle” (Endschalter, die 24V/220V-Relais, etc.), den grauen 220V-Verteilblock und die Erdungsschiene. Das Herzstück, mein TripleBeast, habe ich auf ein Zwischenblech aus Alu gesetzt, daneben habe ich 4 Relais auf Stecksockeln auf eine Lochrasterplatine gelötet. Zwei Relais verwende ich, um die beiden Relais des TripleBeast auf 24V zu belassen und mit diesen die 220V über meine eigenen Relais zu beschalten. Das Beast erlaubt nur 220V oder 24V für beide Relais, also bleibt diese (elegante) Lösung. Mit den werden Frässpindel (FU), Kühlungspumpe und Absaugung geschaltet, später vielleicht einmal MMS.

Die Relais von Siemens stammen aus dem Fundus des Schwiegervaters, ebenso der 24V-Trafo von Omron, die meisten anderen Teile lagen auch herum, zB. das Stück Alublech. Die restlichen Blechteile des alten PC-Netzteiles habe ich umgebogen, jetzt ist es eine Trennwand für die Abschirmung von Niedervolt gegen die 230V. Sogar ein riesiges Gitterloch hat es, damit wird einmal der Gebläsesog des Netzteiles hier gehörig durchblasen. Somit hatte ich für dieses Gehäuse kaum Kosten – also eine echte “Restl-Sammlung” mit höchstmöglicher Wiederverwertung der Teile vom alten Sperrmüll-Fundstücks-PC. Die Frontplatte ist vorerst eine Sperrholzversion – die ist schon fertig und gerade frisch lackiert. Bis ich mir selbst eine Aluversion fräsen kann, muss diese also herhalten.

Die Steuerung ist fertig. Nur die Relais gehören noch verlötet, aber das mache ich, wenn ich die Fräse anschliesse.

Gehäusebau 06 Gehäusebau 07

Zu sehen ist ein altes Hofer-Medion-Gehäuse vom Schrottplatz, mit meiner provisorischen Selbstbaufrontplatte aus 5mm Pappelsperrholz. Am anderen Foto sieht man schön das TripleBeast, die Kabel zur Fräse gehen gleich daneben aus dem Ausschnitt der ehemaligen PC-Slotbleche über eine Zugentlastung zur Fräse.

An Material hatte ich fast alles, wie schon erwähnt, aus dem alten PC genommen, die Zugentlastung stammt aus einem anderen alten PC, und weil ich den 12V-Lüfter des alten PC nicht unbedingt an mein TripeBeast anhängen wollte (wäre kein Problem das hat 5V, 10-12V, 48V-Ausgänge), habe ich mir einen 24V-Lüfter gekauft. Das alte Blech aus dem ehemaligen PC-Netzteil passte genau rein, das grosse runde Lochgitter ist ideal, denn genau da bläst der Lüfter des grossen Netzteils durch.

Für alle, die auch vor haben, ein PC-Gehäuse umzubauen, hier eine kleine Aufstellung, was ich zugekauft habe, bzw. geschenkt bekommen habe:

•   2-poliger Schalter beleuchtet (Sorotec.de, € 2,50)
•   3 blaue Steckdosen mit Deckel (Hornbach, je € 1,95)
•  1 Kaltgerätestecker-Buchse mit Netzfilter (Pollin.de, € 1,95)
•  1 Verteilblock (von mir mittig aufgeteilt je für N und L) (Pollin.de, € 3,95)
•  1 80x80mm PC-Ventilator 24V (Pollin.de, € 1,95)
•  1 Erdungsschiene (Hornbach, € 1,35)
•  1 Hutschiene (Hornbach, € 1,00)

Vorhanden und daher (für mich) gratis:

TripleBeast, Netzteil dafür (48V/220V), Omron Netzteil 2,5A (24V/220V), 4 Relais 24V/220V samt Stecksockel, 1 Lochrasterplatine, Kleinzeug (Winkel, Y-Mantelleitung dreipolig 1,5mm, Schwachstromlitze 2polig, Kabelbinder und Klebesockel dafür, div. Schrauben und Muttern, Pappelsperrholz5mm für Front, angebrochenes Gebinde weisser Lack dazu (erst durch den beidseitigen Lack ist das Holz genug montagefest). Wer kein 24V-Netzteil hat, dem empfehle ich Ebay-China. Hier liegt meine neueste Anschaffung (als “Reserve”) herum, das kostete € 4,50 inkl. Porto (24V/220V, 1A).

Gehäusebau 08

 

Billiger gehts nicht mehr. Die Arbeitszeit dafür würde ich mit etwa 6 Stunden schätzen – ich war aber ziemlich oft abgelenkt, es sollte also auch schneller zu schaffen sein.

Belegung des TripleBeast – und mögliche Verkabelung eines Steuerungsgehäuses:

K800_Steuerungsgehäuse - Legende 01
Und hier als PDF in besserer Qualität  [CLICK]